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Lexikon

Was ist ein Chronometer? Und wer hat nochmal den Tourbillon erfunden? In unserem Uhrenlexikon, das in Zusammenarbeit mit unserer gelernten Uhrmacherin Daniela Feldhusen erstellt wurde, finden Sie Informationen, Fakten und Antworten - von A wie ANKER bis Z wie ZUGFEDER.

Anker

Der Anker ist der Taktgeber oder Gangregler in der Uhr. Er hält das Werk kurz an und gibt die Kraft wieder frei. Hörbar ist das als „tick-tack“. Der Anker bildet mit der Unruh und dem Ankerrad die sogenannte Hemmung.

Aufzugswelle

Mit Hilfe der Aufzugswelle und der Krone wird die Zugfeder gespannt. Damit ist die Zeigereinstellung für Uhrzeit und/oder Datum möglich.

Automatikuhr

Bei einem Automatikwerk wird die Uhr mit Hilfe des Rotors und der Bewegung des Armes aufgezogen. Die Gangreserve beträgt üblicherweise ca. 40-45 Stunden.

Breguet-Spirale

Die Breguet-Spirale wurde von Abraham-Louis Breguet erfunden. Bei dieser Spirale ist der letzte Umgang nach oben gebogen. Bis zu seiner Erfindung lagen sie flach nebeneinander. Die nach oben gebogene Spirale lässt die Uhr gleichmäßiger ausdehnen; der Uhrmacher sagt dazu auch „die Spirale atmet gleichmäßig“. Mittlerweile sind fast alle Uhren mit dieser Breguet-Spirale ausgestattet, da dadurch eine bessere Ganggenauigkeit gewährleistet ist. Darüber hinaus kann man die Uhr besser regulieren.

Chronograph

Der Chronograph bezeichnet die Stoppfunktion einer Uhr. Normalerweise wird über Hilfszifferblätter die gestoppte Zeit in Sekunden/Minuten/Stunden angezeigt.

Chronometer

Eine Uhr, die sich als Chronometer bezeichnen darf, geht sehr genau. Sie darf nicht mehr als 2 Sekunden pro Tag nach- und 8 Sekunden pro Tag vorgehen. Das Chronometerzertifikat, auch Gangzeugnis genannt, wird von einem unabhängigen Chronometerinstitut (COSC: Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres) ausgestellt. Jedes einzelne Werk wird dort über zwei Wochen auf Genauigkeit überprüft. Jedes Zertifikat ist ein Unikat und erhält eine eigene Nummer. Mittlerweile gibt es in Glashütte auch ein deutsches Chronometerinstitut.

Co-Axial-Hemmung

Hier hat der Anker nicht zwei sondern drei Ankergabeln. Die Berührung von Anker zu Ankerrad ist nur noch kurz und punktuell. Dadurch entsteht weniger Reibung und die Wartungsintervalle der Hemmungspartie sind dadurch deutlich länger. Omega ist Patentinhaber der Co-Axial-Hemmung.

Datums-Schnellverstellung

Diese ermöglicht die schnelle Korrektur des Datums, ohne dass die Zeigerstellung der Uhr verändert werden muss. Dies passiert durch die Aufzugswelle, die mehrere Stellungen hat. Bei einigen Uhren wird die Datums-Schnellverstellung über die Drücker eingestellt (z.B. Patek Philippe Nautilus Chronograph). 

Drücker

In der Regel findet man zwei Drücker an Chronographen. Der obere ist für die Start/Stopp-Funktion zuständig. Drückt man den unteren Drücker werden die Zeiger der Stoppuhr wieder auf Null gestellt. Siehe auch: versenkbare Drücker.

Ewiger Kalender

Ein Ewiger Kalender ist eine sogenannte Komplikation. Die Mechanik ist so raffiniert, dass man das Datum nicht korrigieren muss – solange die Uhr läuft. Die Länge der Monate ist genau berechnet, ebenso wann ein Schaltjahr ist. Die weltweit erste Armbanduhr mit Ewigem Kalender stammt aus dem Jahr 1925 aus dem Hause Patek Philippe. Übrigens: der Ewige Kalender muss im Jahr 2100 vom Uhrmacher neu eingestellt werden. In diesem Jahr entfällt der 29. Februar. Alle feinen Uhrenmanufakturen, die etwas auf sich halten haben einen Ewigen Kalender im Sortiment. Zum Beispiel: Patek Philippe, Audemars Piguet, Jaeger LeCoultre, Vacheron Constantin, A. Lange & Söhne, Breguet, u.v.m.

Fly-Back

Bei dieser Chronographenfunktion kommt man mit einem Knopfdruck sofort in die Nullstellung zurück. Beim Loslassen des Drückers läuft die Stoppuhr sofort wieder an. Patentiert wurde die Fly-Back Funktion 1946 von Dubey & Schaldenbrand für Fliegerpiloten, damit sie ohne Verzögerung Zwischenzeiten messen konnten. Diese Funktion findet man z.B. in der Blancpain Fly-Back.

Foudroyant (frz. blitzartig)

Bei einer Uhr mit Foudroyant können Sekundenbruchteile (1/8s) auf einem Hilfszifferblatt abgelesen werden. Meistens findet man die Foudroyant-Funktion bei Rattrappants (Schleppzeiger). Der Zeiger auf dem Hilfszifferblatt bewegt sich pro 1/8s vorwärts.

Gangreserve

So bezeichnet man die Gangdauer einer Uhr. Eine Handaufzugsuhr hat in der Regel ein Federhaus und läuft zwischen 30 und 35 Stunden genau. Die Automatikuhr mit ebenfalls einem Federhaus hat eine Gangdauer von 40-45 Stunden. Es gibt mittlerweile Armbanduhren, die aufgrund mehrerer Federhäuser deutlich länger laufen können. Z.B. die Patek Philippe „10 Tage“ besitzt vier Federhäuser.

Gebläute Schrauben und Zeiger

Im 16. Jahrhundert wurden erstmals Zeiger bei einer Uhr gebläut. Einerseits um sie widerstandsfähiger zu machen, andererseits aus Dekorationsgründen. Eine Uhr mit gebläuten Zeigern galt als ein Zeichen höchster Handwerkskunst, erforderte doch die händische Herstellung dieser kornblumenblauen Zeigern und Schrauben viel Erfahrung und Können. Bei der Bläuung handelt es sich um einen thermischen Prozess. Die Zeiger und Schrauben aus Stahl werden gleichmäßig erhitzt und zum Glühen gebracht um dann kalt abgeschreckt zu werden. Durch das gleichmäßige Erwärmen entsteht die blaue Farbe. Wird das Material zu lang oder zu kurz erwärmt ist das Ergebnis unbrauchbar.

Handaufzug

Die Zugfeder wird über das Drehen der Krone und damit der Aufzugswelle gespannt. Bei der Handaufzugsuhr signalisiert ein Widerstand beim Drehen der Krone, dass die Zugfeder voll aufgedreht ist. Eine Handaufzugsuhr sollte täglich aufgezogen werden.

Helium-Ventil

Ein Helium-Ventil wird bei Taucheruhren eingesetzt. Es wurde für Berufstaucher erfunden, die in einer Heliumkapsel in die Tiefsee herabgleiten. Unter dem starken Druck, der in der Tiefe in der Kapsel herrscht, dringen die Heliummoleküle in die Uhr ein. Beim Auftauchen dehnt sich das Helium wieder so stark aus, dass die Uhr ohne ein Heliumventil bersten würde. Dank des Heliumventils kann beim Auftauchen das Gas entweichen. Z.B. Rolex Deep Sea.

Hemmung

Die Hemmung besteht aus dem Ankerrad, Anker und der Unruh mit Spiralfeder. Die Hemmung regelt den Gang der Uhr.

Kaliber

Das Kaliber bezeichnet das Uhrwerk in seinen verschiedenen Größen. Die Kalibernummer gibt oft den Werktyp oder die Werkart des Herstellers an. Z.B. Kaliber 240 von Patek Philippe ist das flachste Automatikwerk und wird seit 1977 hergestellt.

Kleine Sekunde

Meistens befindet sich die kleine Sekunde auf dem Zifferblatt auf der 6 und ist ein Hilfszifferblatt für die Sekunden.

Komplikation

Als Komplikation werden mechanisch aufwändige und raffinierte Zusatzfunktionen einer Uhr bezeichnet. Eine einfache Komplikation ist zum Beispiel ein Chronograph. Komplizierte Uhren sind Jahreskalender, Ewiger Kalender, Repetition, Rattrappant, Tourbillon. 

Lexikon

Was ist ein Chronometer? Und wer hat nochmal den Tourbillon erfunden? In unserem Uhrenlexikon, das in Zusammenarbeit mit unserer gelernten Uhrmacherin Daniela Feldhusen erstellt wurde, finden Sie Informationen, Fakten und Antworten - von A wie ANKER bis Z wieder ZUGFEDER.

Lünette

Die Lünette gehört zum Gehäuse einer Uhr und sie bezeichnet die Glaseinfassung. Lünetten können aber auch drehbar sein – zum Beispiel bei einer Taucheruhr (Rolex Submariner) um die Tauchzeit einzustellen oder bei einer Zeitzonenuhr (Rolex GMT Master) um eine zweite Zeitzone einstellen zu können. 

Mechanische Uhr

Im Gegensatz zur Quarzuhr erfolgt der Antrieb bei einer mechanischen Uhr über die Zugfeder und nicht über eine Batterie.

Mondphasenuhr

Die Mondphase ist eine von zahlreichen Komplikationen. Ein Hilfszifferblatt in Form eines Halbkreises zeigt jeweils den aktuellen Stand des Mondes an. Man findet die Mondphase auch bei Ewigen Kalendern.

Plexiglas

Bis in die 1970er Jahre wurde hauptsächlich Plexiglas in Armbanduhren eingebaut. Es hat den Nachteil, dass es schnell verkratzt. Aber im Gegensatz zu Saphirglas kann Plexiglas poliert werden. Es bildet keine Splitter bei Bruch und kann so auch das Zifferblatt oder die Zeiger nicht beschädigen. 

Pulsometer

Ist eine Skalierung auf dem Zifferblatt, die es ermöglicht, mit dem Sekundenzeiger den Puls zu messen. Ist auch als „Doctor’s watch“ bekannt. Zum Beispiel Patek Philippe.

Quarzuhr

Batteriebetriebenes Uhrwerk.

Rattrappant (französisch: wieder einholen)

Wird auch Doppelchronograph genannt. So wird die Zusatzfunktion des Chronographen genannt, der es ermöglicht Zwischenzeiten zu stoppen. Es gibt zwei übereinanderliegende Sekunden-Stopp-Zeiger auf dem Zifferblatt und drei Drücker am Gehäuse. Betätigt man den zusätzlichen Drücker bleibt ein Sekundenzeiger stehen und der andere läuft weiter. Dadurch ist es möglich, mehrere Zwischenzeiten abzulesen. Durch das nochmalige Drücken des Drückers holt der erste Sekundenzeiger den anderen durch Springen wieder ein. Wurde im Jahr 1989 von Blancpain wieder auf den Markt gebracht und erlebt seitdem bei vielen Uhrenmanufakturen ein Comeback.

Repetition

Die Repetition (frz. für Wiederholung) ist eine akustische Zeitanzeige. Diese Komplikation wurde erfunden, damit man nachts wusste, wie spät es ist – ohne eine Kerze oder Petroleumlampe anzünden zu müssen. Durch verschiedene Schlagintervalle kann man problemlos die volle Stunde, Viertelstunde und ggf. Minuten (Minutenrepetition) unterscheiden. Bsp: bei 11.45 Uhr schlägt die Uhr elf Mal für die Stunden und drei Mal für die Viertelstunde. Durch das Verschieben eines Hebels am Gehäuse wird die Schlagfunktion aktiviert. Z.B. Breguet

Rotor

Der umlaufende Rotor ist eine Erfindung von Rolex. Die erste funktionsfähige Automatikuhr mit Rotor ist die sogenannte Rolex Oyster Perpetual aus dem Jahr 1931. Der Rotor gehört zum Aufzug bei Automatikuhren. Im Gegensatz zum Handaufzug setzt er sich durch die Armbewegung in Gang und spannt damit die Zugfeder. Sollte die Uhr gelegen haben oder nicht getragen worden sein, braucht die Zugfeder durch Aufziehen der Krone Kraft, um das Werk in Gang zu bringen. Durch das Tragen der Uhr erreicht man immer einen Vollaufzug der Feder und dadurch auch ein besseres Gangergebnis der Uhr. 

Saphirglas

Dieses Glas zeichnet sich durch seine extreme Härte (9 Mohs) und Kratzfestigkeit aus. Allerdings lässt es sich nicht polieren.

Schraubboden

So bezeichnet man den Boden einer Uhr, der mittels eines Gewindes auf das Gehäuse aufgebracht wird. Schraubböden werden häufig bei wasserdichten Uhren verwendet. Beispiel: Rolex

Schraubkrone

Mithilfe eines Tubus wird die Krone fest eingeschraubt. Damit kein Wasser in das Werk eindringt, wird die Krone bei wasserdichten Uhren immer verschraubt. Rolex hat als erste Uhrenmarke die verschraubte Krone bei der Kanalschwimmeruhr für Mercedes Gleitze erfolgreich eingebaut.

Skelettierung

Will man einer Uhr ein filigraneres, ornamentales Aussehen verleihen, werden Teile des Werkes so ausgesägt, dass die wesentlichen Teile besonders kunstvoll sichtbar werden. Betrachtet werden kann dieses Kunsthandwerk durch das Uhrglas und den Glasboden.

Spiralfeder

Sie sitzt auf der Welle der Unruh und gehört zur Hemmung. Über die Länge der Spiralfeder wird die Uhr einreguliert. Die Spiralfeder ist mit verantwortlich, dass die Unruh regelmäßig schwingt. Geht eine Uhr vor oder nach, wird durch Einstellen der Länge der Spiralfeder die Uhr reguliert.

Springende Stunde

Dies ist eine digitale Anzeige im mechanischen Bereich. Bei jeder vollen Stunde springt die Stundenanzeige um eine Ziffer weiter. Eine der ersten Uhren mit Springender Stunde wurde von Friedrich Gutkaes, dem Schwiegervater von Adolf Lange erfunden und hängt heute noch in der Semperoper in Dresden.

Steine

Steine in einer Uhr sind typischerweise synthetische Rubine und dienen dazu, die Reibung zwischen Zapfen und Lager möglichst gering zu halten.

Tachymeter

Eine Tachymeteranzeige findet man bei Stoppuhren. Sichtbar gemacht wird sie durch eine Skala rund um das Zifferblatt. Entwickelt wurde die Tachymeteranzeige, um Geschwindigkeiten (z.B. von Autos bei Autorennen) kontrollieren zu können. Die wohl bekanntesten Tachymeter-Uhren sind die Rolex Daytona sowie die TAG Heuer Steve McQueen.

Taucher-Uhr

Als eine Taucheruhr bezeichnet man Uhren mit einer Wasserdichtigkeit für mehr als 20 Atm. Taucheruhren haben immer eine verschraubte Krone und einen verschraubten Boden. Das Gehäuse ist stärker gearbeitet und das Uhrglas ist dicker um dem Druck unter Wasser Stand zu halten. Taucheruhren sind zudem mit einer einseitigen Drehlünette zur Einstellung der Kompensationszeiten ausgestattet. Sie ist nur einseitig drehbar, damit der Taucher die Zeit nicht zu seinen Ungunsten versehentlich verstellen kann.

Tourbillon

Der Tourbillon ist eine Erfindung von Abraham-Louis Breguet. Im Tourbillon befindet sich die Hemmung mit Ankerrad, Anker, Unruh und Spiralfeder. Der Tourbillon dreht sich innerhalb einer Minute um sich selbst. Diese Drehung des Tourbillons dient dazu, Schwerpunktfehler von Unruh und Spirale, die aufgrund der Erdanziehung entstehen, auszugleichen. Ein Tourbillon herstellen zu können zeugt von hoher Uhrmacherkunst. Der Käfig eines Tourbillon wiegt unter einem Gramm!

Tritium

Die Leuchtmasse von Zifferblatt und Zeigern bestand früher aus Tritium. Es wird heute nicht mehr verwendet, da es radioaktiv strahlt. Stattdessen wird Superluminova verwendet.

Uhrenmanufaktur

Als Uhrenmanufaktur bezeichnet man einen Werkhersteller, der die meisten Komponenten der Uhr selbst herstellt. Die bekanntesten Manufakturen mechanischer Uhren sind unter anderen Patek Philippe, Jaeger LeCoultre, A. Lange & Söhne.

Unruh

Die Unruh gehört mit zur Hemmungspartie. Sie ist der Gangregler der Uhr. Es gibt verschiedene Schwingungszahlen der Unruh: 21.800 Hertz bei Handaufzug 28.800 Hertz bei Automatikaufzug 36.000 Hertz bei Zenithchronograph (El Primero). Je höher die Schwingungszahl der Unruh, umso beständiger ist sie gegen Umwelteinflüsse (z.B. Schläge).

Versenkter Drücker

Sie sind ins Gehäuse eingelassen und dienen der Einstellung von Kalenderdaten wie z.B. Mondphase, Monat, Tag.

Wasserdichtigkeit

Eine wasserdichte Uhr ist mit Dichtungen an Glas, Boden und Tuben ausgestattet. Trotzdem ist wasserdicht nicht gleich wasserdicht! Daher gibt es bei Armbanduhren eine DIN Norm (8310) für Wasserdichtigkeit: 1. Staubgeschützt 2. Wassergeschützt (waterresist) - Wasserspritzer 3. Wasserdicht (waterproof) bis 3at/30m - Autowäsche etc. 4. Wasserdicht (waterproof) bis 5at/50m - Regen, Baden 5. Wasserdicht (waterproof) bis 10at/100m - Schwimmen 6. Wasserdicht (waterproof) bis 20at/200m - Schnorcheln, tauchen ohne Geräte Zum Tauchen mit Geräten sollte man nur eine Taucheruhr verwenden!

Wecker

Die klassische (mechanische) Armbanduhr mit Weckfunktion ist die Jaeger LeCoultre Memovox. Der Alarm wird hier durch eine eigens eingebaute Tonfeder angestoßen. Bei „einfachen“ Armbanduhren mit Wecker schlägt der Weckerhammer lediglich gegen das Gehäuse. 

Zugfeder

Sie ist der Kraftgeber der Uhr. Sie wird bei Automatikuhren über die Bewegung des Armes, ansonsten über die Krone aufgezogen.